Alle Jahre wieder ein neuer Woody Allen. Auch mit 80 Jahren bleibt der fleißige Neurosen-Züchter seinem Lieblingsthema treu und präsentiert in seinem nunmehr 46. Werk eine tragikomische Romanze mit Starbesetzung. Im Hollywood der goldenen 1930er-Jahre sucht der junge Held nach einem Job in der Traumfabrik. Der Onkel, ein mächtiger Agent, soll’s richten. Dann jedoch verliebt sich der naive Neffe in die attraktive Sekretärin des Moguls, die ihrerseits eine Affäre mit ihrem verheirateten Chef hat. Eine hübsche kleine Burleske mit Jesse Eisenberg und Kristen Stewart. In seinem ersten digital gedrehten Film versichert er sich der Mitarbeit Vittorio Storaros („Apocalypse Now“, „Der letzte Kaiser“), einem wahren Kamera-Magier, der sich vom Licht Kaliforniens zu betörenden Kompositionen inspirieren ließ. Mit seinen gestochen scharfen Pastell-Bildern gibt der Italiener vor allem dem L.A.-Teil von CAFÉ SOCIETY einen zauberhaften Look, der bestens zur für den Regisseur typischen Erzählung voller Dialogwitz und ironischer Volten passt. Das alles ist gewohnt stilsicher inszeniert, wartet mit originellen Dialogen auf und vertraut auf Schauspieler, denen man gerne auf der Leinwand folgt.
Täglich, außer Montag, um 14.30, 16.30 und 19.00 Uhr (Sonntag um 19.00 Uhr in OmU), sowie Montag um 15.30 und 17.45 Uhr im Cinema Kino, außerdem täglich in der UCI KINOWELT Düsseldorf und in der Originalversion im Cinestar,
Seinen Vater kennt er nicht, die Mutter (Sabine Timoteo) bändelt gerade mal wieder mit einem neuen Typen an und seine Zwillingsschwester lebt in einer anderen Welt. Phil (Louis Hofmann) ist siebzehn, verloren und findet lediglich in seiner besten Freundin Kat Halt. Als die Ferien vorbei sind, kommt ein Neuer in die Klasse – und Phil ist verliebt. "Die Mitte der Welt", ein Coming of Age-Drama von Jakob M. Erwa.
Täglich, außer Sonntag, um 19.00 Uhr im Bambi Filmstudio, sowie täglich in der UCI KINOWELT Düsseldorf
Der „Dream Act“ ermöglicht es Immigranten, der US-Armee als Green-Card-Soldaten beizutreten und nach dem Kampfeinsatz die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Der 19-jährige Nero aus Mexiko begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Los Angeles und möchte diesen Weg gehen. Das Drama "Soy Nero" folgt seinen Stationen, die sich so absurd wie bitterbös gestalten.
Täglich, außer Montag, um 19.00 Uhr (Dienstag im Original mit Untertiteln) im Metropol Kino
In der wohligen Wärme der Sauna tauschen finnische Männer sowohl humorvolle als auch tiefgründige Lebensgeschichten aus und kehren ihr Innerstes nach außen. Im Mittelpunkt steht immer: die Sauna. Dass die Sauna für waschechte Finnen weit mehr ist, als nur ein Ort der Entspannung, beweisen Joonas Berghäll und Mika Hotakainen mit ihrem Dokumentarfilm „Was Männer sonst nicht zeigen“. Mit Laien besetzt und auf analogem Filmmaterial gedreht, besticht der Film durch eine tolle Ästhetik, verstärkt Emotionen durch wundervoll komponierte Musik und hallt lange nach. In Skandinavien wurde der Film zum Publikumsliebling.
Täglich um 21.15 Uhr im Metropol Kino
Die 1868 geborene Florence Foster Jenkins ist bis heute ein Phänomen. Unstrittig ist nach wie vor, dass sie absolut nicht singen konnte und keinen Ton richtig traf. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, vor Publikum aufzutreten. Gleich zwei Filme beschäftigen sich in diesem Monat mit dem exzentrischen „Star“. Der neue Film von Stephen Frears mit Meryl Streep in der Hauptrolle und Ralf Plegers "Die Florence Foster Jenkins Story", einer Mischung aus Drama und Dokumentarfilm, die zwei Wochen vorher startet. Stück für Stück enthüllt der Film die tragische Tiefe dieser schillernden Figur, die zwar von phänomenaler Talentlosigkeit geschlagen war, aber auch als frühe Vertreterin der Camp-Kultur gelten kann, die sich in ihrer übertriebenen Stilisierung der Wirklichkeit über Geschlechterrollen oder den eigenen gesellschaftlichen Rang souverän hinwegsetzte.
Täglich um 17.00 Uhr im Bambi Filmstudio
Nachdem sie Gerhard Richter mehr oder weniger auf die Pelle gerückt ist („Gerhard Richter Painting“), nähert sich Corinna Belz nun Peter Handke an. Eine Begegnung, die anfangs von Misstrauen geprägt ist, in der Handke aber aufweicht und Einblicke liefert. Hilfereich waren dabei Polaroid-Fotos und seine Notizbücher. "Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte.", eine Doku über den österreichischen Autor.
Täglich um 17.00 Uhr im Metropol Kino
Der Vater bringt seinem fünfjährigen Sohn Magnus das Schachspielen bei. Mit 13 ist der Junge Großmeister und spielt gegen die Schachlegende Garry Kasparov Remis. Mit 23 qualifiziert er sich zur Weltmeisterschaft. Der Dokumentarfilm "Magnus – Der Mozart des Schachs" von Benjamin Ree vollzieht die Karriere und Coming of Age-Geschichte des Norwegers nach und nähert sich der Gedankenwelt des Genies.
Täglich um 17.10 Uhr im Bambi Filmstudio
Während im Jenseits des Genrekinos fleißig und unermüdlich das Reich der Toten besucht wird, geht der Glaube an derlei Begegnungen im Diesseits zunehmend verloren. Oder etwa nicht? Regisseurin Fabienne Mathier reist in den Kanton Wallis und begegnet dort Geschichtenerzählern und Menschen, denen Verstorbene begegnet sind. "Winna – Weg der Seelen", eine dokumentarische Reise in die Zwischenwelt.
Samstag und Sonntag um 14.00 Uhr im Metropol Kino
Außerdem starten diese Woche neu: Edward Zwicks Action-Sequel Jack Reacher: Kein Weg zurück (Cinestar, UFA Palast, UCI KINOWELT Düsseldorf, UCI KINOWELT Neuss), Mike Flanagans Horror-Trip Before I Wake (UFA Palast, UCI KINOWELT Neuss) und Çağan Irmaks romantische Komödie Benim Adim Feridun (UFA Palast)
Alle Trailer hier: Playlist
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