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Vor der Morgenröte

Herr Zweig, verloren im Exil

Die Filmstarts der Woche (2. - 8. Juni)

Seinerzeit war Stefan Zweig der meistgelesene deutschsprachige Autor neben Thomas Mann. Fragmentarisch entblättert Maria Schrader die letzten Lebensjahre des pazifistischen Wortakrobaten, der 1934 aus Österreich Flucht im Exil suchte und sich außer Lage sah, wieder sesshaft zu werden und eine neue Heimat zu finden. Nachgezeichnet wird die Figur in Situationen wie politischen Kongressen, aber auch in familiären Kreisen. In distanzierter Sachlichkeit ersucht man nachzuempfinden, weshalb Stefan Zweig gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau 1942 in Petrópolis den Freitod wählte. Zweimal wurde das biographische Drama "Vor der Morgenröte" für den deutschen Filmpreis nominiert: Maria Schrader als Regisseurin und Barbara Sukowa als weibliche Nebendarstellerin in ihrer kurzen, aber prägnanten Rolle von Zweigs erster Ehefrau.
Täglich um 16.45 und 19.00 Uhr (Sonntag um 19.00 Uhr in OmU), sowie Samstag  um 14.30 Uhr im Atelier Kino

Nach dem vielfach preisgekrönten und sich großer Beliebtheit erfreuenden Coming-of-Age Meisterstück "Boyhood" knüpft Richard Linklater inoffiziell an, wo er aufhörte. Die akribisch nachgezeichnete Kindheit fand ihren Schluss beim Gang aufs College. Hier jedoch ist es der Beginn der Geschichte. Im Texas der 80er findet sich ein Freshmen-Baseballteam in einem Haus zusammen und darf innerhalb der ersten durchzechten Nächte vor offiziellem Start entdecken, was es eigentlich will. Erfahrung? Sex? Ruhm? Linklater übertrifft sich mit "Everybody Wants Some!!" selbst und liefert eine energiegeladene Nostalgie-Bombe im allerbesten Sinne!
Täglich, außer Sonntag, um 16.30 (DF), 19.00 (DF) und 21.30 (OmU) Uhr, sowie Sonntag um 17.00 (DF) und 19.30 (OmU) Uhr im Cinema Kino

"Spotlight" zeigte die Bedeutsamkeit von investigativem Journalismus und wurde Anfang dieses Jahres sogar mit dem Oscar für den besten Film prämiert. Im Mittelpunkt von dem Tatsachenthriller "Der Moment der Wahrheit" befindet sich Cate Blanchett alias Mary Mapes, die mit dem Bericht ihrer Sendung "60 Minutes" 2004 eine hitzige Kontroverse auslöste. Der skandalträchtige Fall schrieb als "Rathergate-Affäre" Geschichte und zeigt die andere Seite der Medaille auf, nämlich wenn sich der Spieß umdreht. James Vanderbilt, der sich bisher nur für Drehbücher („Zodiac - Die Spur des Killers“) verantwortlich zeichnete, nahm hierfür auch erstmalig auf dem Regiestuhl Platz und versammelte eine Riege hochkarätiger Darsteller.
Täglich um 16.30 und 19.00 Uhr (Dienstag um 19 Uhr in OmU) im Bambi Filmstudio, sowie täglich in der deutschen und in der Originalfassung im Cinestar

Was tut man nicht alles für die Gage. Nach einem geplatzten Gig findet sich die Punk-Band "Ain't Rights" in der Provinz wieder und darf vor einem Haufen Skinheads ihr Bestes geben. Als sie nach dem Konzert einen Mord beobachten, werden sie zur Zielscheibe eines Kriminellen, dem jedes Mittel recht ist. Filmemacher Jeremy Saulnier beweist nach „Blue Ruin“mit "Green Room" erneut sein Händchen für auf den Punkt inszeniertes Genre-Kino. Im Subtext setzt Saulnier ein deutliches Statement gegen Gewalt, Radikalisierung und Führerkult - und der Verlust von Idealen zieht sich wie ein blutroter Faden durch den Film. Dabei huldigt er seinen Vorbildern wie John Carpenters Frühwerk „Assault“ oder Sam Peckinpahs „Straw Dogs“ so liebevoll, wie man es in dieser Konsequenz seit langem nicht mehr gesehen hat.
Täglich um 21.30 Uhr im Bambi Filmstudio, sowie täglich im UCI KINOWELT Düsseldorf und UFA-Palast

Mit erzählerischer Raffinesse und viel Sinnlichkeit gelingt Johannes Schmid ein ebenso romantischer wie kluger Film über die (Un-)Möglichkeit einem Anderen wirklich nahe zu kommen. Lieben wir unsere Geschichten mehr als die Menschen, die wir gedanklich in sie verstricken? „Agnes“ wagt ein mentales Experiment und wird so auch dem Roman von Peter Stamm gerecht, der mittlerweile ein moderner Klassiker geworden ist. Hervorragend konstruiert und gleichzeitig bewegend in Szene gesetzt - übrigens an vielen prominenten Orten in Düsseldorf - diese Kombination sieht man nur selten im Kino.
Täglich um 19.15 Uhr im Bambi Filmstudio

Das Lähmende an unserer Zeit mag vielleicht daher rühren, dass man zwar mehr denn je über ein diffuses Bewusstsein globaler Probleme verfügt, aber nicht weiß, was man als Einzelner konkret dagegen tun soll. Klimaerwärmung, Finanzkrise, Demokratie-Verdossenheit, Bildungsmisere, Ernährungsproblematik – wie all dies zusammenhängt, zeigt Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen, eine unbedingt sehenswerte Doku aus Frankreich, und vor allem, welche Lösungsmöglichkeiten es weltweit bereits gibt.
Täglich um 16.30 und 19.00 Uhr (Mittwoch nur um 19.00 Uhr) im Metropol Kino

Außerdem starten diese Woche neu: Werner Penzels Doku Zen For Nothing (Samstag und Sonntag um 14.15 und Mittwoch um 16.45 in OmU im Metropol Kino), Shane Blacks Actionkomödie The Nice Guys (Cinestar, UFA Palast, UCI KINOWELT Düsseldorf, UCI KINOWELT Neuss), Vivian Naefes Bodyswitch-Komödie Seitenwechsel (Cinestar, UFA Palast), John Requas und Glenn Ficarras Feel-Good-Kriegsdrama Whiskey Tango Foxtrot (UFA Palast, UCI KINOWELT Düsseldorf), Michel Gondrys Coming-of-Age-Roadmovie Mikro & Sprit (UCI KINOWELT Düsseldorf) und Pou-Soi Cheangs Fantasy-Abenteuer The Monkey King 2: The Legend Begins (Cinestar)

Alle Trailer hier: Playlist

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