Für mich ein Grund, um Sie in die Eifel zu verführen.
Ich bin nach der grauenhaften Überflutung dem mittelalterlichen Fachwerkstädtchen Bad Münstereifel und den Menschen dort eng verbunden.
Frau Liese wünscht sich viele Besucher, die über die Wiedergeburt der Stadt staunen. Nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 brauchte es unbeschreiblich viel Mut, Anstrengung, Geld und Ideen. Die Menschen haben Großartiges geleistet. Es scheint sogar vielerorts noch schöner geworden zu sein. Eine Freitreppe an der vorher so gewalttätigen Erft bietet dort, wo das Wasser ein großes Loch in die Mauer gerissen hat, Sitzgelegenheit, Spielplatz – und mit Fotos bedruckte Steine erinnern an das Geschehen. Kirchen, Läden, Restaurants und Cafes locken – UND – einladend stehen die Türen zu Peter Letherts Galerie weit offen.
Vor 3 Jahren – nach der furchtbaren Flutkatastrophe, gab es diesen Hauseingang gar nicht mehr. Mühsam fanden wir damals den Hintereingang. Alle, die wie wir unbedingt zur Ausstellung DER SECHSTE SOMMER wollten, mussten durch Schlamm und Schutt stapfen, durch den kleinen Hinterhof, zur Galerie. Es war September und Peter Lethert wagte die Eröffnung, trotz der erschütternden Schäden; Löcher, die wie Wunden wirkten. Wegen der Zerstörungen wirkten die Figuren von dem jungen Bildhauer Joscha Bender wie auf eine Bühne gestellt – als sollte ein kraftstrotzendes Jetzt-Erst-Recht-Stück inszeniert werden. Wir haben alle mitgespielt und wie auf einem Vulkan gefeiert. Wir waren aufgekratzt, hoch interessiert an dem Künstler und an seinem liebenswürdigen Galeristen. Das war für meinen Mann und mich „Der Beginn einer wundervollen Freundschaft.“ Es wurden viele Geschichten erzählt, traurige und komische und wundersame: Wie die der Rettung einer ganzen Figurengruppe. Marmorschwer, fast lebensgroß. Peter Lethert hatte buchstäblich Kopf und Kragen zu ihrer Rettung riskiert. Es ging um eine Darstellung einer Bäckerin, die übertrieben kraftvoll (fast aggressiv) Teig auf einem Tisch bearbeitet – und einem gelangweilten kleinen Junge, der dem Tun mit aufgestütztem Kopf eher trübsinnig zu folgen scheint. Entgangene Spielfreuden? Dieses Werk kannte ich von Düsseldorf „Der Teig“ (2019) und wollte dieses, in Stein gehauene Minidrama unbedingt an diesem Ort heil wieder sehen.
Peters Galerie war an diesem September 2021 ein magischer Ort, eine Arche Noah. Erzählt wurde auch vom zauberhaften Auftauchen einer madonnenhaften Skulptur Benders (Virginity). Nach und nach tauchte sie aus dem braunen Wasser auf. Sie wird nun für immer in Peters Hinterhof stehen, mit halb entblößter Brust und Eishörnchen in der Hand, innig umklammert von einem sehnsuchtvollen Kind. Eine geheimnisvolle Venus. Joscha Bender, inzwischen sehr angesagter Steinbildhauer (lebt und arbeitet in Mönchengladbach) und Peter Lethert sind auch weiterhin ziemlich beste Freunde. Die neue Ausstellung eröffnet am 28. September mit dem Titel SALZ und ist bis zum 16.2. 25 zu sehen. Im Mittelpunkt der Werke wird wohl wieder eine rätselhafte junge Frau stehen: Im Bikini, Sonnebrille auf dem Kopf, Baby an der Brust, eine Schale Pommes auf der Hand, kraftvoll bedrängt von einem hungrigen kleinen Jungen. SALZ
Salz als Würze, Salz zum Überleben, salziger Schweiß, salzige Tränen – Menschen als Salz und Licht der Erde... Rätseln Sie selbst, staunen Sie und genießen die Kunst und Gastfreundschaft. Sammeln Sie bei Spaziergängen kunterbunte Impressionen, dass es für den Winter noch reicht.
Alarmierende Hochwassermeldungen der letzten Wochen, in mehreren Teilen Europas, warnen, dass sich überall und jederzeit der Schrecken wiederholen kann. Enorme Anstrengungen in der Klimapolitk sind überlebenswichtig. WIR MÜSSEN UNS KÜMMERN. Das ist wichtig – wie das Salz in der Suppe! Mut und Zärtlichkeit wünscht, emphatically, Frau Liese: AUF DAS LEBEN!
Buchtipp: Helga Meister DER MENSCH IN DER SKUPTUR Verlag Peter Tedden 2024
Ausführliches Interview mit Joscha Bender und „meister“hafte Abbildungen.
Galerie Peter Lethert, Bad Münstereifel, Wertherstr. 6, galerielethert.de
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Frau Liese hat ein Teekesselchen zur rechten Zeit entdeckt
und bewegt sich aus dem November-Blues in einem anderen Takt, denn da dreht sich was.
Auf die Plätzchen, fertig los! Und dann noch Plastiktännchen in Pink
So schräg kam Weihnachten noch nie zu Frau Liese
Frau Liese wünscht
Abwarten und Tee trinken... Wie schwer ist das denn?!!
IMAGINE
Diese innige Ballade aus den 70ern von Lennon-Ono sorgte am 10. August in Paris für magische Momente.
Geburtstag im Sommer.
Fast alle sind weg. Zeit zu lesen. Das neue Buch ALTERN kommt da gerade recht, vor allem wenn es von Elke Heidenreich geschrieben ist. (2024 Hanser Berlin)
Leben, Lieben, Lernen
Das Leben sollte ein fortwährendes Lernen sein – in dem Sinne, dass empathische, angstfreie Neugier uns immer erhalten bleiben möge.
Frau Liese wünscht
sich jeden Tag Pelemele
Frau Liese will ans Meer
Aber Kofferpacken heißt: Es müssen viele Bücher draußen bleiben. Welche kommen mit – auf die Insel?
„Der Junge muss an die frische Luft“ (Film 2018)
– und Frau Liese auch – immer, auch bei Schietwetter.
Frau Liese wünscht,
dass diese Seite ein Lichtsammelplatz wird. Das Neue Jahr hat dunkel genug begonnen und Pessimisten schauen düster in die Zukunft.
Frau Liese wünscht
2024, Neues Jahr, Neue Hoffnung, Melancholie und gute Orte
Frau Liese wünscht mehr Licht
Lichter und Lichtblicke in Zeiten von erdrückender Finsternis.
Frau Liese wünscht
Nie wieder ist jetzt.
Frau Liese wünscht
Nur für Heute
Frau Liese wünscht
Von Leuten und Menschen
Frau Liese wünscht
Between Heaven & Earth
Frau Liese wünscht
„Irgendwo ist immer Süden.“
Frau Liese wünscht
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ Wilhelm von Humboldt
Frau Liese wünscht
einen knallbunten Mai, viel Schwung und Aufbruch, Vielfalt und Zusammenhalt.
Frau Liese wünscht
mehr Farbe. Drinnen und Draußen.
Frau Liese wünscht...
...Mehr Licht. Und geht dazu erstmal in den Kunstpalast.
Frau Liese wünscht...
...mehr offene Häuser der Gastfreundschaft, wie beispielhaft das Maxhaus.