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Frau Liese hat ein Teekesselchen zur rechten Zeit entdeckt

und bewegt sich aus dem November-Blues in einem anderen Takt, denn da dreht sich was.

Zwischen den Jahren noch mal frische Luft schnappen, entschleunigen, Spaziergänge mit der ganzen Fa­milie, Staunen, Lernen und ganz viel Gesprächsstoff, das alles finden Sie in der malerischen Museums­land­schaft in Kommern (Mechernich), dem LVR-Freilicht­museum. Ein guter Ort, um mit Demut zu erkennen, dass vor uns die Menschen es oft sehr viel schwerer hatten als wir (www.kommern.lvr.de). Dort, in waldreicher Gegend, zwischen rumwuselnden Haustieren, können Sie in historische Gebäude eintreten und b e g r e i f e n, wie viel Entwicklung und Bewegung im Laufe von 500 Jahren möglich war. Eine rundum berührende Er­fah­rung bietet diese Zeitreise durch den rheinischen Alltag. Da hat sich soviel zum Besseren gedreht, weil alle sich bewegt haben. Hier kann ich „runter“ kommen und erfreue mich - wie ein Kind - an Gänsen, Hühnern, Schweinen, Ziegen, Pferd und Esel. Auch am 1. Advent verfing der Zauber – bis ich vor meinem ge­lieb­ten Kramladen stand und ich tatsächlich sah, dass dort, über dem Eingang, lediglich HANDLUNG ge­schrieben steht. Das ist mir in den vielen Jahren noch nie aufgefallen. Ein Teekesselchen, freute ich mich: ein Wort mit mindestens 2 Bedeutungen. Haben Sie das auch gern gespielt? Bank, Strauß ...und jetzt HANDLUNG (Homonym). In meine Welt, zwischen den Jah­ren, fühlte ich mich zurückkatapultiert und übersetzte das für mich so: Nicht jammern, Machen! UND: am 3. Dezember 2024 bin ich, altes Fräuken, in eine alte demokratische Partei eingetreten. Ich will in diesem kurzen Winterwahlkampf mithelfen, dass „verkommene Drecksäcke“ (Jan van Aken) nicht an Macht gewinnen, die das Heil in Abschiebungen, Remigration und So­zial­leistungsminimierung wittern: „Zeit, dass sich was dreht.“

Frau Liese wünscht eine starke Bewegung zum Erhalt unserer Demokratie und wünscht eine neue Begeis­te­rung dafür. Gerade in dieser Zeit sind gute Dis­kussio­nen, Gespräche und mitreißende Erzäh­lun­gen brotwichtig.

Eben weil die Zeit so bedrohlich ist, wächst vielleicht der Wunsch nach Kunst, Theater, Kino und Büchern? Zwischen den Tagen werde ich auf jeden Fall das Buch von Saba-Nur Cheema und Meron Mendel zu Ende lesen: „Muslimisch jüdisches Abendbrot“ (Kiepenheuer &Witsch). Frau Liese wünscht, schon nach den ersten Seiten, mehr gemeinsame Tischrunden, überall – in Krieg und Frieden. Friedlicher würde die Welt auch, wenn schon den Jüngsten entsprechendes Lesefutter schmackhaft gemacht würde. Der Lebensgeschichte einer schwedischen Malerin, Berta Hansson (1910 -1994) wünsche ich einen Platz am Familientisch, denn alle werden von diesem zauberhaft illustriertem Kunst­werk berührt werden. Manchmal muss auch ein junger Mensch viel für seine Eigenständigkeit riskieren. „Der Vogel in mir fliegt, wohin er will“ (Sara Lundberg Moritz Verlag). Ein absichtlich verkokelter Erbseneintopf war zu der damaligen Zeit ein überaus deutlicher und tapferer Protest. Solche Bücher verleihen Flügel.

Frau Liese wünscht uns ALLEN ein besseres, friedlicheres Jahr 2025! Am 25.12.24 beginnt für Jüdinnen und Juden das achttägige LICHTERFEST. Mögen die Lichter uns erleuchten.

Chanukka sameach! Auf das Leben! WE WILL DANCE AGAIN.

Am liebsten, laut singend, mit Grönemeyer: „Die Se­kunden sind gezählt, Hoffnungen übergroß – es wird Zeit, dass sich was dreht...“

Ingrid Liese

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Frau Liese wünscht.

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