Das Museum Ratingen widmet dem international bekannten, aus der Schweiz stammenden Künstler Stefan à Wengen (*1964) eine Einzelausstellung. Für die Schau zum 60. Geburtstag des Künstlers wurde eine repräsentative Auswahl von rund 90 Werken aus seinem Malerei, Zeichnung und Plastik umfassenden künstlerischen Oeuvre getroffen. Stefan à Wengen lebt und arbeitet nach einem Studium an der Hochschule für Gestaltung in Basel seit 2000 in Düsseldorf.
In den auf wenige Farben konzentrierten Darstellungen tropischer Naturszenarien, den Gemälden mit vereinzelten Hütten oder Booten scheint Stefan à Wengen ebenso wie in seinen Porträts von Menschen und Tieren Realität und Traumvisionen zu vermischen. Zu seinem Repertoire figurativer Malerei gehören im Designersessel hockende Affen, altmeisterlich wirkende Bildnisse bekleideter Schimpansen sowie eine Vielzahl von Tierdarstellungen, die wie traumartige statische Momentaufnahmen wirken. Die atmosphärischen, meist dunkeltonig gehaltenen Gemälde von Stefan à Wengen sind detailreich ausgearbeitet. Sein Werk offenbart Bezüge zu verschiedenen kulturellen Codes und der Kunstgeschichte. Er verweist in so manchen seiner Szenerien und thematischen Setzungen auf Symboltraditionen oder erweist seine Reverenz direkt einem Künstler wie Böcklin mit neu geschaffenen Variationen der Toteninsel.
„Stefan à Wengen ist ein bildender Künstler, der sich in der Kunstgeschichte ebenso auskennt wie in der emotionalen Vielseitigkeit des Lebens“, betont Wiebke Siever, Leiterin Museum Ratingen. „In seiner Kunst vereint er Melancholie und Ästhetik, Schauder und Schönheit. Immer wieder schafft er beeindruckende Einzelbildnisse von Tieren und deren Eigenarten, die ihn seit Kindheitstagen faszinierenden: Affen, Pferden, Zebras und Nashörnern. Wir haben“, so Siever, „seinen 60. Geburtstag zum Anlass genommen, Stefan à Wengen zu einer Solo-Schau ins Museum Ratingen einzuladen und präsentieren dem Publikum einen Querschnitt seines verschiedenartigen künstlerischen Schaffens.“
Inspiriert von Werken der Romantik und des Surrealismus verbindet Stefan à Wengen in seinen an Nacht- oder Traumbilder erinnernden Arbeiten häufig eine scheinbare Idylle mit dem mysteriös Geheimnisvollen. Diese Spannung zwischen Vertrautheit und Fremdheit spiegeln auch seine weiß gestalteten Obstacles wider. Die aus Fundstücken komponierten Kleinplastiken erinnern an afrikanische und ozeanische Kultobjekte.
„Ich freue mich besonders, dass wir in der Ausstellung einige Werke aus der Serie ‘Obstacles‘ zeigen können“ hebt Anne Rodler, Kuratorin der Ausstellung, hervor. „Stefan à Wengen hat für diese Werkreihe bewusst einen Titel gewählt, der eine Synthese aus Begriffen wie ‚optisch‘, ‚objektiv‘, ‚observieren‘ und ‚obskur‘ bildet. Formal erinnern die aus Fundstücken entstandenen Werke an afrikanische oder ozeanische Kleinskulpturen. Allerdings sind diese meist aus dunklem Holz geschnitzt“, so Rodler weiter. „Mit der durchgängig weißen Gestaltung der ‘Obstacles‘ beeinflusst Stefan à Wengen deren Wahrnehmung: sie erinnern uns an Gipsabgüsse, als seien sie für akademische Lehrzwecke gedacht.“
Der Ausstellungstitel The Power of Love bezieht sich auf das gleichnamige Gemälde eines Nashorns. Als wiederkehrendes Motiv in Stefan à Wengens Malerei steht das Nashorn stellvertretend für den Umgang mit dem Irrationalen: Woher stammen Gefühle der Melancholie oder Sehnsucht? Warum sind Liebe und Tod so schwer erklärbar? Diese und weitere urmenschlichen Fragen, die Stefan à Wengen in seinem künstlerischen Schaffen untersucht, zeigen sich als ein zentrales Thema der Ausstellung.
Die Präsentation umfasst rund 50 Gemälde, 10 Plastiken und erstmals gezeigte 30 Zeichnungen. Hierzu ergänzend sind Skizzenbücher des Künstlers zu sehen.
Museum Ratingen, Grabenstraße 21, 40878 Ratingen
www.museum-ratingen.de
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