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Kommentar April 2013

Leider ist Klaus Dinger ja schon länger tot. Aber der Neu- und La-Düsseldorf-Gründer hat etwas Großes hinterlassen. In diesen Tagen erscheint das von ihm initiierte CD-Projekt „Japandorf“. Das vereint zwölf Stücke und ist der Nachlass, den der nicht immer einfache Musiker seiner Heimat hinterlassen hat. Natürlich ist Düsseldorf das Japandorf. Das wird spätestens deutlich, wenn es im ersten Track wunderbar monoton heißt „Immer immer immer Immermannstraße.“ Danach geht es quer durch die Rabatten. Dinger und seine Mitstreiter verbreiten Nudelsuppenrezepte, schauen auf die Welt mit ihren Künstleraugen und vereinnahmen, was ihnen künstlerisch lukrativ erscheint. Das geht weit über die bloße Heimatreminiszenz hinaus. Die „Kittelbach Symphoy“ ist ein besinnliches musikalisches Foto von jenem Winzgewässer, das jeder aus dem Norden kennt. Eine sanfte Gitarre, ein sensibles Piano und ab und an etwas Schlagzeug verdichten sich zu einem Bild voller natureller Schönheit. Auch die Glocken der Andreaskirche sind zu hören, und im Lied „Karneval“ heißt es „ne dicke Joint und lecker bütze“, dann folgt eine lang gezogene Folge mit „Düsseldorf, Düsseldorf, Düsseldorf“. Nichts hat das von der verkrampften Gassenattitüde der Toten Hosen. Klaus Dinger ist in jeder Sekunde echt. War echt muss man leider sagen. Aber durch dieses Werk lebt er weiter. Ganz sicher.

Hans Hoff

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