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Stellenanzeige: Gruppenleiter (m/w/d) im Förder- und Betreuungsbereich

Die biograph Ouvertüre September 2020

Gesucht wird:

Zum nächstmöglichen Termin eine Oberbürgermeisterin (Alle anderen Geschlechter, auch Männer, sind immer mitgemeint, werden aber nicht explizit mitgenannt, weil das schon viel zu lang andersherum falsch lief. LGBTQIA+ welcome.).

 

Ihr Profil:

Wir suchen eine Teamplayerin, die spürt, wie die Stadt lebt, die sich in alle Bereiche zu vernetzen weiß, die Interessen von Kultur und Wirtschaft unter einen Hut zu bringen versteht und sich anbietet als kompetente Ansprechpartnerin für alle Bürgerinnen. Wir pflegen in dieser Frage keinen Rassismus. Uns ist wurscht, ob die Bewerberin in Düsseldorf geboren wurde oder nicht. Hauptsache, sie fühlt die Stadt und weiß, dass das urbane Herz nicht nur in der Carlstadt oder in Derendorf schlägt, sondern genauso in Eller, Garath und Gerresheim.

Sie sind Radfahrerin und bereit, sich vom Irrglauben einer autogerechten Stadt zu verabschieden.

Wir wünschen uns eine kreative Kraft, die Kultur nicht nur in der Oper und im Joghurt verortet, die weiß, dass es gerade die kleinen kulturellen Ereignisse sind, die den Charme einer Stadt ausmachen. Attraktive Urbanität entsteht aus dem Zusammenspiel von vielen winzigen Impulsen, sie wird geboren, wo Menschen Raum bekommen, ihren Tatendrang auszuleben. Gelebte Stadtkultur ist immer ein Mosaik und nie ein einziger fetter Klecks, der neudeutsch Event genannt wird und in der Regel so schwer überteuert daherkommt, dass man mit den anfallenden Kosen problemlos auch eine neue Kultureinrichtung für viele Jahre finanzieren könnte. 

Die No-Gos:

Wir möchten definitiv nicht schon wieder eine Sonnenkönigin, der es vor allem darum geht, sich selbst in Pose zu setzen und beratungsresistent mit dem Dickkopf durch alle Wände der Vernunft zu brechen. Das Düsseldorfer Leben findet nicht allein auf den Seiten von asozialen Netzwerken statt. Nicht jede, die sich dort schick und schwarzweiß zu präsentieren weiß, ist gleich eine gute Bürgermeisterin.

Wir brauchen keine Amtsinhaberin, die ihre Wirkung nach dubiosen Werbewert-Berechnungen ausrichtet.

Übergroßes Engagement für neue Museen halten wir erst dann für angebracht, wenn die bestehende Museumslandschaft angemessen konsolidiert wurde (Stichwort Theatermuseum).
Wir brauchen keine Person, die zu Alleingängen neigt und sich einen Dreck darum schert, was ihre eigene und die anderen Parteien denken.

Wir brauchen keine Bewerberin, die es sich im Darm der örtlichen Wirtschaft bequem machen möchte und ihre Arbeit unter das Diktat des unbedingten Wachstums stellt und dafür ein wunderbares Stadtbild opfert.

Zubetonierer sind unerwünscht. Düsseldorf soll grün bleiben und bestenfalls noch grüner werden.
Wir möchten keine Mecker-Trienen, die sich abarbeiten an der möglicherweise suboptimalen Form von Strandcontainern, im Gegenzug aber der Lobby der lederbehosten Motorradknatterer das lärmige Wort reden.
Wir wünschen keine aberwitzigen Wahlkampfversprechen. Keine Rede von 1000 Millionen Euro für den Wohnungsbau, keine Geschwafel von 10 000 neuen Ordnungskräften. Jeder weiß, dass das hohles Gerede ist, das nach dem Wahltag an der Hürde der Realitäten zerschellt.

Wir brauchen keine Videos mit zweifelhaften Figuren, weil das einer Bankrotterklärung unserer sonstigen Politik gleichkommt. Wir lassen doch auch kein Warnvideo mit Bernd Höcke drehen, nur weil in Garath mal ein paar Neonazis aufgetaucht sind.

 

Unser Angebot:

Eine liebenswerte lebenswerte Stadt, in der alle maßgeblichen Parteien ordentlich zusammenarbeiten können, wenn sie denn wollen. Natürlich gibt es in allen Parteien solche und solche, blöde, die sich nur dem Eigennutz und der individuellen Karriere verpflichtet sehen, und rechtschaffene Kräfte, die wissen, dass Düsseldorf seine Qualitäten vor allem aus dem Miteinander zieht, aus dem Miteinander von groß und klein, von schwarz und weiß, von arm und reich, von links und rechts. Es gibt hier großartige Menschen, die problemlos über den Schatten ihrer Partei springen und helfen, wenn geholfen werden muss.

Wir bieten gleichfalls eine sehr aufgeklärte Auswahlkommission, die am 13. September erstmalig zusammentritt und auch für einen sehr wahrscheinlich nötigen Recall zur Verfügung steht. Besetzt ist diese Auswahlkommission mit rund 420 000 Menschen, die sehr genau hinschauen und erkennen, wer nur Schaum schlägt und wer Düsseldorf wirklich nach vorne bringen möchte. Bewerberinnen werden daher gebeten, aufrichtig mit Inhalten zu punkten und die Präsentation von Luftnummern zu vermeiden.

Hans Hoff

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