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Kommentar September 2012

Es machten ja kürzlich Berichte die Runde, in denen zu hören war, dass sich Diskothekenbetreiber um ihre Zukunft sorgen. Wenn die GEMA ihre neuen Tarife umsetze, dann bleibe ihnen nichts mehr zum Leben, dann werde die Musikkultur in den Klubs dem Erdboden gleichgemacht. Ich fragte mich unwillkürlich, wieso die Bedenken auf die Zukunft geschoben wurden. Nach meiner Einschätzung sind die Musikrechtverwalter schon lange auf dieser Mission und haben ihren Einfluss bereits seit geraumer Zeit in äußerst verderblicher Weise geltend gemacht. Grundlage meiner Einschätzung sind die Berichte junger Bands und diverser Kneipenwirte. Letztere fragte ich mal, warum sie denn keine Konzerte veranstalteten. Es gebe doch genügend Bands, die sonst was dafür gäben, einmal bei ihnen auftreten zu dürften. Auch für Umme, ohne Eintritt zu erheben, also für nichts, für ein paar Drinks vielleicht. Der Antwort ging regelmäßig ein tiefes Seufzen voran, und danach folgte die Erklärung, dass umsonst spielen keinesfalls bedeutet, dass der Gastwirt keine Kosten hat. Der muss nämlich trotzdem Gebühren an die GEMA abführen, und je nach Größe des Lokals kommt da schnell schon mal ein Hunni zusammen. Der geht dann an jene Organisation, deren innere Struktur den Aufbau von Datenkraken wie Google oder Apple als gläsernes Haus empfinden lässt. So läuft also der Hase, dachte ich mir. Junge Bands spielen für nichts, der Wirt zahlt, und am Ende bekommt dann Dieter Bohlen einen dicken GEMA-Scheck zugesteckt. Kein Wunder, dass die Lust von Wirten, sich da noch zu engagieren, nur noch in Spurenelementen vorhanden ist. Sollte also demnächst mal ein Protestmarsch gegen die GEMA vorbeimarschieren, bitte mitgehen. Egal was die Forderung ist, solange es gegen die GEMA geht, kann es nicht falsch sein.

Hans Hoff

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